Eine einmalige "Investition" zur "Entsorgung der
Vergangenheit
"
[Zitat
war die Gedenkstätte in Walldorf selbst in ihrer Entstehungszeit nicht.
Schon in der Vorbereitungsphase wurde sie zum Ort und Anlass für einen
ständigen Prozess der Auf- und Verarbeitung der vergessenen Geschichte. Die
integrierte Gesamtschule Mörfelden-Walldorfs (die Berta-von-Suttner-Schule)
übernahm die Patenschaft für den geplanten historischen Lehrpfad. ]
Die jeweils zwölften Klassen tragen für ein Jahr die Verantwortung für
Erhalt und Pflege der Gedenkstätte. Seit 1996 beschäftigten sich
Schüler intensiv mit der Geschichte des KZ-Außenlagers. Sie schnitten
Brombeerhecken im Wald, damit eine gründliche Vermessung des Geländes
gemacht werden konnte. Sie fanden Fundamentreste der Hütten.
Sie fuhren nach
Ungarn und sprachen dort mit einer Überlebenden des Lagers. Sie schrieben
Briefe an die Baufirma Züblin, forderten eine Entschuldigung des Baukonzerns
bei den ehemaligen jüdischen Zwangsarbeiterinnen und thematisierten die Frage
der Entschädigung.
Parallel dazu führte die Museumsleiterin ihre Recherchen weiter. Es kamen Kontakte zu weiteren Überlebenden in Schweden und den USA zustande. Das Begleitheft zum Lehrpfad wurde konzipiert und vorbereitet. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt am Main wurde für Mitte November 2000 die Einladung noch lebender Frauen aus dem ehemaligen KZ-Außenlager geplant, damit diese zur Eröffnung der Gedenkstätte kommen konnten.