Das ehemalige KZ-Außenlager Walldorf

Das Stammlager Natzweiler-Struthof im Sept./Nov. 1944


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Die Kriegssituation an der Westfront war ausschlaggebend für die Verhältnisse im Stammlager Natzweiler. Nach der Invasion in der Normandie landeten die amerikanischen Alliierten Mitte August 1944 auch in Südfrankreich. Die letzten einsatzfähigen Panzereliteeinheiten der Wehrmacht wurden nördlich Marseille zusammengezogen; sie sollten den Vormarsch des XII. US Corps in Richtung Deutschland im Rhonetal aufhalten. Vom 9. Bis 20. September wurde die Verteidigungslinie nordwestlich Besançon gehalten. Nach deren Zusammenbruch war die nächste Frontlinie südlich Metz, die ab 8. November weiter nach Westen zurückwich. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war klar, dass Elsass und Saarland verloren waren.

Das KZ Natzweiler war ursprünglich für 1500 Häftlinge gebaut worden. September/Oktober 1944 befanden sich ständig ca 7 - 8tausend Inhaftierte im Lager. Seit Ende August wurden laufend Massentransporte mit Gefangenen nach zusätzlich eingerichteten Aussenstellen in Süddeutschland evakuiert. Ab dem 14. September - auf Anordnung des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) - wurden obendrein noch alle "germanischen NN-Häftlinge" aus dem Reichsgebiet zentral nach Natzweiler eingewiesen. Die Verwaltung des Lagers begann in diesem Zeitraum bereits mit ihrer Auslagerung nach Dachau. Die Räumung des KZs war am 23. November 1944 abgeschlossen und die Kommandantur ist - ohne neues Lager - nach Guttenbach (Süddeutschland) verlegt worden. Die Aussenstelle Walldorf ist am 24. November als KZ-Lager geschlossen worden.

Wenn man sich die Kriegssituation und die Entwicklung des Stammlagers vor Augen hält, erscheint der Einsatz der 1700 Frauen in Walldorf als Teil einer grausamen Odyssee. Von den zwölf Deportationsmonaten in Deutschland, verbrachten die Frauen die meiste Zeit auf Transporten, in Zwischenlagern und auf Todesmärschen. Das Lager Walldorf war keinesfalls Teil einer organisierten Lagerstruktur, wie wir es von Berichten anderer Lager - vor allem aus vorherigen Jahren - kennen. Der Wochenbericht vom 15. September 1944 mit der Bitte um Schuhe und Flickzeug für die Gefangenen, wurde am 5. Oktober mit einem nutzlosen Vermerk versehen und erhielt erst am 11. Oktober den Eingangsstempel des Stammlagers. (Arbeitsbereiche, zweites Dokument)

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