Das ehemalige KZ-Außenlager Walldorf

Zeittafel des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück


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Zeitraum Ereignis
November 1938 Errichtung des ersten Bauabschnitts durch männliche Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen, vorgesehen ist eine Lagerstärke von ca. 3.000 Häftlingen.
Mai/Juni 1939 Ankunft der ersten ca. 1.000 Häftlinge (867 Frauen aus dem KZ Lichtenburg, 440 Sinti und Roma mit Kindern aus dem Burgenland/Österreich).
Sept./Nov. 1939 Ca. 60 Polinnen aus dem Reichsgebiet werden eingeliefert.
Ende 1939 Fertigstellung des Zellenbaus (Bunker).
Januar 1940 Reichsführer Himmler inspiziert das Lager und veranlasst die Einführung der Prügelstrafe.
Mai 1940 Mehr als 3.000 Häftlinge sind interniert. Das Lager besteht aus 16 Baracken (14 Wohnbaracken, zwei Krankenreviere) mit je 135 Schlafplätzen in dreistöckigen Betten (= 2.160 reguläre Schlafplätze). Jede Wohnbaracke hat zwei Schlafräume, einen Waschraum und ein Dienstzimmer für die Blockführerin.
Mai 1940 (bis 1945) Beginn der Zwangssterilisationen. Zu diesem Zeitpunkt an Mädchen und Frauen der Sinti und Roma, die jüngsten sind 8 Jahre alt. Später auch an Häftlingen der anderen ethnischen Gruppen. Es wird nach einer Möglichkeit geforscht Sterilisationen in "Massenabfertigung" und ohne Operation durchzuführen. Die meisten überleben diesen Eingriff nicht.
Juni 1940 Der SS-Betrieb "Gesellschaft für Textil- und Lederverwertung mbH" wird gegründet. Die Häftlinge müssen dort Zwangsarbeit leisten.
April 1941 Ein Männerlager mit 350 Häftlingen aus dem KZ Dachau wird eingerichtet (im diesem Lager sind bis April 1945 insgesamt ca. 20.000 Häftlinge interniert).
Sommer 1941 Lagerstärke ca. 5.000 Häftlinge, darunter Frauen aus den Niederlanden, Österreich, Polen und der Tschechoslowakei.
Winter 1941 Im Verlauf des Jahres werden ca. 3.500 Neuzugänge registriert, darunter Frauen aus den Niederlanden, Polen, Jugoslawinnen und der Sowjetunion.
In den Jahren 1941 - 1942 Erweiterung um das sog. "Neue Lager". Es gibt jetzt 37 Wohnbaracken (davon 7 Krankenblöcke), drei Krankenreviere, eine Verwaltungsbaracke, eine Schreibstube für die Oberaufseherin, jeweils eine Effektenkammer, Küche und Bad, SS-Küche und -Kantine und eine Leichenkammer.
März 1942 Ca. 1.000 Frauen werden nach Auschwitz transportiert und zum Aufbau des dortigen Lagers eingesetzt.
März/April 1942 Ca. 1.600 werden nach Bamberg gebracht und dort vergast, unter ihnen 800 Jüdinnen.
April 1942 Lagerstärke ca. 6.400 Häftlinge.
Juni 1942 182 Frauen des liquidierten tschechischen Dorfes Lidice werden eingeliefert.
Juni 1942 Die Firma Siemens & Halske errichtet 20 Werkhallen, in denen die Frauen Zwangsarbeit verrichten müssen.
Juni 1942 Das fertiggestellte "Jugendschutzlager Uckermark" wird mit ca. 400 weiblichen Jugendlichen belegt.
August 1942 Beginn der medizinischen Versuche an gesunden Frauen aus Polen (Knochen-, Muskel- und Nervenoperationen sowie experiementelle Testreihen mit künstlich herbeigeführten Infektionen z.B. Gasbrand). Die meisten Frauen sterben an den Folgen der Versuche.
Oktober 1942 Über 600 Häftlinge werden nach Auschwitz überstellt, das Lager soll "judenfrei" gemacht werden.
Dezember 1942 Lagerstärke ca. 10.800 Häftlinge, darunter jetzt auch Frauen aus Frankreich, Belgien, Norwegen, Luxemburg und Rumänien.
Februar 1943 Über 500 weibliche sowjetische Kriegsgefangene werden eingeliefert (darunter Ärztinnen, Krankenschwestern und Nachrichtenhelferinnen der russischen Armee).
März 1943 Die Häftlinge werden verstärkt in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Es entstehen immer mehr Außenlager (z.B. Karlshagen, Neubrandenburg und Velten).
August 1943 Errichtung eines Krematoriums.
Herbst 1943 Aus Paris kommt ein Transport mit 1.000 Französinnen im Lager an.
Dezember 1943 Lagerstärke ca. 15.000 Häftlinge.
Im Jahr 1944 Ca. 70.000 Häftlinge werden über Ravensbrück "dem Arbeitseinsatz zugeführt", darunter bis zu 13.000 weibliche Häftlinge aus Auschwitz-Birkenau.
Februar 1944 Aus Frankreich treffen ca. 1.000 Französinnen aus geräumten Gefängnissen ein.
September 1944 Wegen Überfüllungen der Baracken wird auf dem Gelände ein ca. 50 m langes Zelt aufgestellt. Hier werden auch die deportierten Zwangsarbeiterinnen aus dem Lager Waldorf "untergebracht". Viele der Frauen und Kindern (hauptsächlich Juden aus Warschau, Ungarn und dem KZ Auschwitz) kommen dort im Winter um.
Oktober 1944 Nach Zerschlagung des Warschauer Aufstandes werden ca. 12.000 polnische Frauen und Kinder in Ravensbrück interniert.
Ende November 1944 Die Frauen aus der ehemaligen KZ-Aussenstelle Walldorf treffen ein.
Dezember 1944 Neben den Siemens-Hallen werden sechs Wohnbaracken von den Zwangsarbeiterinnen bezogen.
Januar 1945 Ravensbrück unterstehen 46.070 weibliche und 7.858 männliche Häftlinge, die zur Hälfte in Außenlagern eingesetzt sind. Sie werden von 1.000 SS-Männern und 546 Aufseherinnen bewacht.
Jan. bis April 1945 Ca. 5.000 alte, kranke und nicht arbeitsfähige Frauen werden in das geräumte "Jugenschutzhaftlager Uckermark" gebracht, viele werden dort vergast, vergiftet oder erschossen.
Februar 1945 Ca. 11.000 Neuzugänge aus geräumten Konentrationslagern und Außenstellen werden registriert.
März 1945 Das Internationale, das Schwedische und das Dänische Rote Kreuz evakuieren über 7.500 Häftlinge ins neutrale Ausland (in die Schweiz und über Dänemark nach Schweden, "Aktion Bernadotte").
April 1945 Bis auf ca. 2.000 schwerkranke Frauen und wenige Männer werden die Häftlinge aus dem Lager auf die "Todesmärsche" getrieben. Tausende werden auf diesen Märschen vom Wachpersonal erschossen oder sterben an Entkräftung.
30. April 1945 Befreiung des Lagers durch sowjetische Kampfeinheiten.
Anfang Mai 1945 Im Lager wird unter sowjetischer Leitung ein Hospital eingerichtet. Trotzdem sterben in den folgenden Wochen noch Hunderte der ehemaligen Häftlinge an Thyphus, Tbc und anderen Folgen der Haftzeit.
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